Strategic Litigation im Zivilprozess und Digitalisierung des Zivilprozessrechts aus Deutscher und Österreichischer Perspektive

Strategic Litigation (zu Deutsch: strategische Prozessführung) charakterisiert, dass zivilgerichtliche Verfahren Teil einer übergeordneten Strategie sind, die - regelmäßig mit Unterstützung von Verbänden oder Aktivisten – über den klageweise geltend gemachten Einzelfall hinaus gesellschaftliche Missstände aufdecken und bestenfalls abstellen soll. Im zivilprozessualen Kontext werden insbesondere Klimaklagen gegen Unternehmen prominent diskutiert. Für den Zivilprozess stellen sich im Umgang mit Strategic Litigation eine Vielzahl rechtlicher Forschungsfragen.
Die Digitalisierung des Zivilverfahrensrechts ist eine Thematik, die Wissenschaft und Praxis seit vielen Jahren begleitet und die durch die Corona-Pandemie erheblich an Schwung gewonnen hat. Im Zuge des aktuellen Reformprozesses werden eine Vielzahl von Reformvorschläge diskutiert, die einige praktische und dogmatische Fragestellungen mit sich bringen. Diese betreffen zunächst die nationalen Regelungen über den Ablauf des Zivilprozesses. Darüber hinaus rücken zunehmend grenzüberschreitende Sachverhalte und damit Digitalisierungsbestrebungen auf europäischer Ebene in den Vordergrund.
Gemeinsam mit Prof. Dr. Thomas Garber vom Institut für Zivilprozessrecht, Insolvenzrecht und Vergleichendes Prozessrecht der Johannes Kepler Universität Linz werden wir diesen Fragen vertieft nachgehen. Einen besonderen Mehrwert sehen wir in der gleichzeitigen Untersuchung der Seminarthemen aus deutscher und österreichischer Perspektive. Ziel ist es, Erkenntnisse aus der jeweils anderen Rechtsordnung heranzuziehen und hierdurch neue Lösungsansätze zu entwickeln.

Studienarbeit, Schwerpunktseminararbeit